Online- Stunde: Inferno Pilates

„Du machst doch auch so viel Sport“ Mit diesen Worten beginnt meine Yogareise. Ein neues Yogastudio öffnet im März 2010, ganz in meiner Nähe. Meine Arbeitskollegin aus der Klinik macht mich darauf aufmerksam, sie will nicht alleine gehen. 90 Minuten Yoga, 40°, 26 Übungen, 2 Atemübungen. Frisch getrennt hatte ich die vorangegangenen Wintermonate viel Zeit mit Plätzchenbacken verbracht, die ich natürlich alle probieren musste. Mein Körper hatte sich verändert, der Gang ins Fitnessstudio war ein ständiger Kampf, die trennungsbedingte „zusätzliche Zeit“ hatte ich größtenteils in zusätzliche Arbeitsschichten in der Klinik investiert. Ich bin also über Neugierde, dem Wunsch nach „Mehr“ und dem körperlichen Aspekt zum Yoga gekommen. 3. Reihe, 2. Platz von links, direkt neben dem Spiegel, jeder Platz ausgebucht. Zuerst spüre ich die Wärme, nehme meine Spannung, vor dem was jetzt wohl kommen wird, wahr, dann betritt die Yogalehrerin den Raum und meine 90-minütige Begegnung mit dem Ego beginnt. Ehrlich gesagt fühlte ich mich wie eine Überlebende als ich den Raum wieder verließ. Etwas vergleichbares hatte ich vorher noch nie erlebt. Wieder zuhause auf der Couch durchströmt mich dieses neue Empfinden. Mein chaotischer Geist, erschöpfter Körper, das gewohnte Gefühl von Rastlosigkeit und Hektik; alles war wieder in Balance und Einklang mit sich selbst. In diesem Moment verliebe ich mich bedingungslos in dieses heilsame, reinigende Gefühl nach einer Hot Yoga Klasse. Ich praktizierte fortan regelmäßig mehrmals die Woche. Meine Arbeitszeit in der Klinik regulierte ich wieder auf ein normales Maß. Meine Hosen passten plötzlich wieder. 26 Asanas, 2 Atemübungen, 90 Minuten, 40°, einheitlich, überall, egal ob in Memphis, Südafrika, Mexiko, Hamburg oder Singapur, diese Hot Yoga Serie schenkte mir eine Yogafamilie auf der ganzen Welt. Und das nutze ich mit meiner Reiselust bis heute! Nach dem Motto „Maybe the thing you`re most scared of is exactly what you should do!“ treffe ich 2018 dann eine der besten Entscheidungen meines Lebens und absolviere die 500 Stunden Hatha- Yoga Ausbildung der 26+2 Serie in New Hampshire. Meine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten und meine jahrelange Tätigkeit in einer orthopädisch-chirurgischen Klinik erweisen sich vor allem bei den Anatomiekursen als sehr nützlich. Als ich zurückkehrte, hatte ich das tiefe Bedürfnis das zu teilen, was Yoga mir schenkt. Diese Zeit auf der Matte, für sich allein, zum Hineinspüren, entdecken, schwitzen, genießen, abschalten, Kopf frei kriegen, manchmal auch zum Verzweifeln und immer wertvoll! Anfang 2019 erweiterte ich meine Ausbildung um das Inferno Hot Pilates Training (IHP): Hoch intensives Intervalltraining und jede Menge Spaß. Zitternde Arme im herabschauenden Hund sind seitdem Geschichte, so dass ich mich voll und ganz auf meine „nicht körperliche“ Reise in der Yogapraxis konzentrieren kann. Ich hatte das große Glück im Hot Yoga Studio direkt regelmäßig unterrichten zu dürfen. Ich bin eine energetische, leidenschaftliche Yogalehrerin. Ich möchte die Schüler erheben, inspirieren und ermutigen, dass jeder Einzelne sein volles, innewohnendes Potenzial weckt und lebt! Als Trägerin einer künstlichen Bandscheibe ist mir beim Unterrichten und Praktizieren die Achtsamkeit mit dem Körper besonders wichtig. Wieder auf den Körper zu hören in einer Zeit, die immer schneller wird. Für mich ist Yoga ein Entwicklungs- und Lebensweg, der weder Askese noch besondere körperliche und geistige Fähigkeiten voraussetzt. Keiner ist zu unflexibel, zu unfit oder zu „hibbelig“ für Yoga. Folglich könnte man ja sonst meinen, zu schmutzig zu sein, um zu duschen. Meine Neugierde führte mich u.a. zum Praktizieren von Vinyasa Yoga, zum Yoga Flow, zum Iyengar Yoga, zur Meditation und gemäß Meister Yoda: „Viel zu lernen du noch hast“, geht meine Reise weiter mit einem hohen Maß an Neugierde und Begeisterung für die Vielseitigkeit und Komplexität des Lebens und des menschlichen Daseins. Ich freue mich schon darauf, dir zu begegnen!

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