„Dein Atem ist der allerbeste Yogalehrer“ – diesen Satz hörte ich in einer Vinyasa-Yoga-Klasse nach zehn Jahren Praxis – er bündelte, was ich seit 2003 in den Yogastilen, zuerst Iyengar, dann Jivamukti und Vinyasa und in mehreren Monaten in Indien u.a. im Satyananda-Ashram in Rikhia, Bihar, entdeckt und gelernt hatte. Wie wunderbar die Yogapraxis im Kleinen und im Großen wirkt, zeigt sich für mich vor allem außerhalb der Matte: Wie empfindest du deinen Alltag?
Wird dieser mit fortgeschrittener Praxis leichter, freier? Wie bist du mit Familie, Partner, Kind, Freunden, Kollegen, unter Belastung? Yoga (und die Zeit auf der Matte) hat mir meine wichtigste, lebenslange Beziehung bewusst gemacht: die zu mir selbst. Wie gehst du mit dir um? Sei dir dein bester und ehrlicher Freund.
Pass dir deine (regelmäßige) Yogapraxis an – statt dich dem Yoga, und vielleicht heißt dies für dich, einen einzigen wunderbaren herabschauenden Hund zu üben (diesen jedoch täglich, wenn möglich), oder dass du ein kleines Stück Müll im Park aufhebst, sobald du es wahrnimmst oder in der Warteschlange jemanden vor lässt. Sei ein Yogaheld im Trubel des Alltags. Meine Vinyasa-Yogalehrer-Ausbildung habe ich 2013/2014 bei Lord Vishnus Couch in Köln gemacht und fühle mich der lebensfrohen, kraftvollen und authentischen Haltung meiner Lehrer sehr verbunden. Patrick Broome, Elena Brower und Katchie Ananda sind für mich Lehrer, die mich immer wieder insprieren und achtsamer werden lassen. Namaste.
Mein Architekturstudium hat mir einen Sinn für Struktur, Konzept und Choreografie mitgegeben – auch wenn ich mittlerweile als Lektorin arbeite, sind die Elemente meiner Klassen die Intention für das heutige Üben, kraftvolle Flows und gleichzeitig mit der inneren Stille verbunden, Nähe zu den Schüler und jede Menge Musik, die dein Herz bewegt: verbunden durch das Bewusstsein für deinen Atem sind das die Elemente, die den Raum schaffen, um unter die Oberfläche zu gehen und dich mehr zu spüren: in deiner Kraft, deinem Mut, deiner Hingabe, deiner Sanftheit und deiner Stille. Ich empfinde eine große Dankbarkeit, eine (hoffentlich) inspiriende Yogalehrerin zu sein und gleichzeitig lebenslang Schülerin zu bleiben – der Yogaweg macht immer feiner und feiner und glücklicher: „lokha samasta sukhino bhavantu“